Jahresausblick 2020
Willkommen im Jahr 2020! Fragen Sie sich auch, welche Entwicklungen in diesem Jahr im Bereich Architektur und privatem Wohnbau von Bedeutung sein werden?
Zu Jahresbeginn habe ich mich intensiv mit den Herausforderungen und Neuerungen in 2020 beschäftigt. Mit welchen Entwicklungen ich in diesem Jahr rechne, lesen Sie in dieser Vorschau.
Vorschau: Architektur und Wohnbau müssen auch 2020 unterschiedlichen Anforderungen entsprechen
Architektur und privater Wohnbau stehen auch 2020 im Spannungsfeld einer großen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Ballungsgebieten – wie der Region Stuttgart – hohen Preisen für nur im begrenzten Maße vorhandenen Baugrundstücken und der Verpflichtung gegenüber dem Klimaschutz. Gleichzeitig sind die Baufachhandwerker in ihren Kapazitäten teilweise weit in das Jahr 2020 hinein ausgelastet.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind wichtige Themen in Architektur und Bau. So hat die Bundesstiftung Baukultur Ende 2019 dazu ein Positionspapier veröffentlicht. In diesem wird dargelegt, wie alle am Bau Beteiligten aktiv beitragen können, die Klimaziele zu erreichen. Das Erreichen dieser Ziele –
z. B. durch den Einsatz recycelbarer Baustoffe und die Betrachtung des kompletten Lebenszyklus eines Bauprojekts – wird Architekten und Bauherren über das Jahr 2020 hinaus beschäftigen.
Sanierung und Umbauten im Bestand
Mit der Einführung eines ansteigenden CO2 Preises für fossile Brennstoffe und gleichzeitig niedrigen Zinsen wird es in diesem und den folgenden Jahren zu vermehrten Sanierungen im Bestand kommen. Fenster und Heizungen werden ausgetauscht oder der Wärmeschutz von Hausdächern und Außenwänden verbessert.
Die Kosten von energetischen Komplettsanierungen oder einzelnen Maßnahmen sind teilweise steuerlich absetzbar. Eigentümer von selbst genutzten Immobilien können 20 % der anfallenden Kosten (von maximal 200.000 €) über drei Jahre von der Steuer absetzen. Haus oder Wohnung muss dabei älter als 10 Jahre sein. Eine Kombination mit den Programmen der KfW ist nicht möglich.
Barrieren reduzieren
Entschließen sich Immobilieneigentümer oder Mieter für Barriere reduzierende Maßnahmen, können sie auch in 2020 eine Förderung für ihr Vorhaben erhalten. Das Bundesinnenministerium hat die Zuschüsse in diesem Jahr für den barrierefreien Umbau weiter erhöht – von ursprünglich 75 Millionen Euro in 2019 auf jetzt 100 Millionen Euro.
Digitale Stromzähler (Smart Meter)
Ab diesem Jahr sind Haushalte mit einem Stromverbrauch von 6.000 – 10.000 kWh/Jahr verpflichtet einen digitalen Stromzähler (sogenannte Smart Meter Gateway) zu verwenden. Einen Verbrauch von über 6000 kWh/Jahr erreichen im allgemeinen Haushalte mit sechs und mehr Bewohnern. Ein Smart Meter ist internetfähig und sendet und empfängt Daten.
Die Pflicht, einen digitalen Stromzähler einzubauen trat mit der Zertifizierung von drei voneinander unabhängigen Messsystemen durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in Kraft. Die Zertifizierung eines dritten Gateways wurde am 19.12.2019 bekannt gegeben
Geplante WEG Reform und Elektromobilität
Die geplante Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) Reform kann in 2020 Änderung für die Werkplanung von Mehrfamilienhäusern bringen. Künftig könnte dann jeder Stellplatz bereits in der Bauphase mit Leerrohren für Ladekabel ausgestattet werden. So würde das Laden eines Elektroautos in einem Mehrfamilienhaus leichter möglich.
Fazit Vorschau 2020
Ich bin mir sicher, dies sind nur einige der Themen, die in diesem Jahr wichtig sein werden. Ich bin gespannt darauf, was das Jahr 2020 bringt, und freue mich auf die kommenden Bauprojekte.