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Projektbericht Wärmepumpe nachträglich einbauen: Das Titelbild zeigt eine vor dem Haus installierte Wärmepumpe der Firma Bosch.

Erfahrungen mit dem nachträglichen Einbau einer Wärmepumpe

In diesem Blogbeitrag gebe ich Einblicke in die Nachrüstung einer von meinem Architekturbüro geplanten Doppelhaushälfte mit einer Wärmepumpe.

Die energetische Sanierung eines Hauses bringt immer einige Herausforderungen mit sich. Im aktuellen Projekt ging es um eine von mir geplante Doppelhaushälfte, die im Jahr 2005 erbaut wurde. Ziel der Sanierung war es, den Energieeffizienzstandard des Gebäudes zu verbessern und einen nachhaltigeren Weg der Wärmeversorgung zu finden.

Ausgangssituation: Gas-Brennwerttherme und klassische Wärmeverteilung

Vor dem Umbau wurde die Wärmeversorgung in der Doppelhaushälfte durch eine Gas-Brennwerttherme mit einem emaillierten Stahlspeicher geregelt. Die Wärmeverteilung erfolgte über Kermi-Plattenheizkörper sowie Radiavectoren, was zum Zeitpunkt des Baus üblich war. Die Anlage funktionierte zuverlässig, war jedoch im Hinblick auf die aktuellen Energieeffizienzstandards und Nachhaltigkeitsziele nicht mehr zeitgemäß.

Die Entscheidung für eine Wärmepumpe

Um den Anforderungen eines modernen, energieeffizienten Hauses gerecht zu werden, entschieden sich die Eigentümer für den nachträglichen Einbau einer Luft/Wasser-Wärmepumpe.

Das primäre Ziel war, mindestens 65 % der Heizleistung durch erneuerbare Energien zu erreichen. Dies gelang durch die Installation einer Wärmepumpe mit einer Heizleistung von 7 kW sowie einem Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von 200 Litern.

Die Wärmepumpe soll dabei vor allem in Kombination mit der neu montierten Photovoltaikanlage arbeiten, um den erzeugten Strom effizient zu nutzen.

Die Installation der Wärmepumpe

Wie bei jeder energetischen Sanierung gibt es auch beim nachträglichen Einbau einer Wärmepumpe einige praktische Herausforderungen. Eine der größten war in diesem Fall die Hanglage des Gebäudes.

Der vordere Teil der Doppelhaushälfte ist nicht unterkellert, was die Installation etwas erschwert hat. Ideal wäre es gewesen, die Zuleitungen der Wärmepumpe direkt in ein Untergeschoss zu führen, wie es bei einem vollständig unterkellerten Gebäude der Fall gewesen wäre.

Um den Installationsaufwand möglichst gering zu halten, wurde die Wärmepumpe vor der Hausfassade auf einem neuen Betonfundament vor dem Haus angebracht. Dies war notwendig, um den Zugang zur Heizungsanlage im Inneren des Hauses sicherzustellen und einen optimalen Betrieb der Pumpe zu ermöglichen.

Dank dieser Art der Ausführung waren keine großen baulichen Eingriffe notwendig und auch der anfallende Schmutz hielt sich in Grenzen. Die komplette Installation dauerte nur zwei Arbeitstage.

Durch die Beauftragung meines Büros war eine Überprüfung der vorhandenen baulichen Gegebenheiten und eine Beratung vor und während der Ausführung möglich.

PV-Anlage als Stromquelle für die Wärmepumpe

Zusätzlich zur Wärmepumpe wurde auf dem Dach des Hauses eine Photovoltaikanlage installiert. Der erzeugte Strom dient vorrangig dazu, die Wärmepumpe zu betreiben und so die Nutzung fossiler Energien zu minimieren. Durch die Kombination aus Wärmepumpe und PV-Anlage wird ein erheblicher Teil der Heizenergie aus erneuerbaren Quellen gedeckt, was nicht nur die Umwelt schont, sondern langfristig auch die Kosten senkt.

Und die Stromerzeugung mit einer PV-Anlage macht auch den Betrieb einer Wallbox für ein E-Auto attraktiv.

Lohnender Aufwand

Der nachträgliche Einbau einer Wärmepumpe ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft des Gebäudes. Trotz einiger baulicher Besonderheiten, wie der Hanglage und der Teilunterkellerung, konnte die Installation erfolgreich durchgeführt werden. Durch die Kombination mit einer PV-Anlage erreicht man eine deutliche Reduzierung der CO₂-Emissionen.

Positiv zu bewerten ist die spürbare Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen sowie die Kostenersparnis durch die Nutzung von selbst erzeugtem Strom.

Erfahrungen des Architekturbüro Eisenbraun beim nachträglichen Einbau einer Wärmepumpe in ein Wohnhaus. Das Foto zeigt die vor dem Haus installierte Wärmepumpe.

Die Wärmepumpe hat das Haus auf einen modernen energetischen Standard gehoben und trägt zu einer nachhaltigeren Wohnweise bei – ein Schritt, der sich sowohl für die Umwelt als auch für die Eigentümer auszahlt.

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Hier bloggt Dipl.-Ing. Karl Eisenbraun, Architekt aus Leidenschaft und Inhaber des Architekturbüros Eisenbraun in Ostfildern.

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